Kastanien - vom Brotbaum der Armen zur
Trendfrucht
Geschichtliches
"Kasutah" ist Persisch und heisst "trockene Frucht"
Schon im Altertum war die Kastanie sehr
geschätzt. Kastanien stammen aus den gebirgigen Gebieten zwischen dem
Schwarzen und Kaspischen Meer. Die Armenier haben den Baum kultiviert
Wahrscheinlich haben die Römer den Baum
in Italien eingeführt, aber erst im Mittelalter haben Mönche in
unermüdlicher Arbeit ausgedehnte Kulturen in den Bergen und im Hügelland
angelegt.
Der neue Baum veränderte auf der Alpensüdseite Landwirtschaft und
Landschaft. Die Brandrodung zur Schaffung von Acker- und Weideland wich
einer aktiven Bewirtschaftung mit Kastanienwäldern.
Herkunft und Anbau
Auch nördlich der Alpen verbreitete sich der
Kastanienbaum. Karl der Grosse verordnete seinen Anbau.
Die Kastanien kommt heute wild im ganzen wärmeren Europa vor und wird vor
allem in der Türkei, in Italien, Spanien, Portugal, Griechenland, Frankreich
und dem Balkan angebaut.
Pflanzeninfos
Die europäische Edelkastanie (Castanea sativa) gehört zur
Familie der Buchengewächse (Fagaceae) und ist im Volksmund auch unter dem
Namen "Maroni" oder "Käste" bekannt.
Die Esskastanie ist mit der bei uns an Strassen und auf Plätzen
angepflanzten Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) mit ungeniessbaren
Früchten nicht verwandt; sie gehört zu einer anderen botanischen Familie.
Der Kastanienbaum bevorzugt saure, sandige Böden mit geringen Anteilen an
Tonmineralien und Kalk.
In klimatischer Hinsicht erträgt er einiges: vom Mittelmeerklima mit völlig
trockenen, heissen Sommern bis zum Kontinentalklima mit sehr tiefen
winterlichen Temperaturen in den Randgebieten des Massif Cental.
Esskastanien sind die Nussfrüchte eines bis zu 30 m hohen Baumes mit breit
ausladender Krone. Sie sitzen in einer anfangs geschlossenen, zuletzt
unregelmässig aufspringenden, mit langen dünnen Stacheln dicht besetzten,
lederartigen Fruchthülle.
Unter der braunen, holzig-ledrigen Schale der rundlichen, einseitig
abgeflachten Nuss befindet sich das gelb-weissliche Nährgewebe des
Keimlings.
In der Praxis werden 3 Typen von Esskastanien unterschieden: Kastanien,
Maronen und Dauermaronen. Geschmacklich am besten sind die Maronen;
hinsichtlich der Haltbarkeit sind Dauermaronen an vorderster Stelle. Diese
sind jedoch die einzigen, welche nicht von selbst vom Baum fallen.
Gesundheit
Geschälte Kastanien / Maronen sind reich an:
Eiweiss, Kohlenhydrate, Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor,
Eisen, Vitamin A und Vitamin C.
100 Gramm enthalten zudem 192 Kcal / 813 KJ.
Gesund mit "Cheschtene": Mit den Früchten, Mehl oder Flocken kann man den
übersäuerten Körper wieder teilweise entsäuern. Der hohe Kaliumgehalt der
Früchte entwässert den Organismus auf sanfte und natürliche Weise.
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